Die nahe München gelegene Erzabtei St. Ottilien gehört zu jenen Benediktinerklöstern, die mittlerweile ein breit gefächertes Angebot an Seminaren und Kursen zu spirituellen, meditativen und allgemein christlichen Fragen und Übungen durchführen. Dabei werden vor allem die praktischen Meditationsübungen vom fernöstlichen Zazen inspiriert. Dem Kloster angegliedert sind u.a. eine Schule, ein Zeltplatz, ein Jugendhof sowie zwei Seminar- bzw. Gästehäuser, in denen die Seminare und Fortbildungen abgehalten und die Gäste untergebracht werden. Durch seine ruhige, vom Grün der Voralpenlandschaft geprägte Lage und die Nähe zum Kloster eignet sich dieser Ort auch für Einzelgäste, die Ruhe und Erholung suchen.
Einkehr und Besinnung – auf sich selbst und die Gemeinschaft – sind die Hauptthemen des Klosters St. Ottilien, wobei Meditation und Selbsterfahrung nicht als reiner Selbstzweck, sondern als Teil der Suche nach Gott verstanden werden. Das Seminarprogramm der Erzabtei umfasst fortlaufende Nachmittags- und Abendkurse aber auch mehrtägige Seminare. So wird z. B. jeden Donnerstag eine zweistündige Meditation im Stil des Zen angeboten. Wer intensiver und länger meditieren möchte, kann dies in mehrtägigen Kursen tun, in denen ebenfalls christliche Meditation im Stil des Zen und darüber hinaus Qi Gong praktiziert wird. Zu den Seminarinhalten gehören das Sitzen in der Stille, praktische Übungen und zeitweises Schweigen. Dabei sollen vor allem auch spirituelle Impulse gegeben und empfangen werden können, die den Alltag der Gläubigen inspirieren.
Christlicher Tradition entstammen auch die Exerzitien, die im Kloster St. Ottilien als Vortragsexerzitien im Schweigen stattfinden. Die Besucher können zudem an der Eucharistiefeier und am Morgengebet der Mönche teilnehmen. In der Fastenzeit werden an sechs Abenden zudem Exerzitien für den Alltag angeboten.
Neben weiteren Meditationsangeboten erhalten auch verschiedene Formen des gemeinsamen Betens, Singens und Musizierens im Kloster St. Ottilien Raum und Gehör. Und auch der Sport, der vielleicht nicht von jedermann sofort in einen Zusammenhang mit dem christlichen Glauben gestellt würde, findet im Klosterprogramm ebenso Berücksichtigung wie das Blumenstecken. Körper-, Natur- und Gotteserfahrung werden somit in einen Zusammenhang gebracht.
Speziell junge Männer zwischen 18 und 35 Jahren, die sich für das Leben der Mönche interessieren, sind eingeladen, an Einkehrtagen mit den Mönchen zu leben und zu arbeiten. 2011 werden hierfür drei Termine angeboten; das Teilnahmeformular lässt sich – wie das gesamte Kursprogramm – über die Homepage des Klosters herunterladen bzw. einsehen.