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Klosterunterkunft

Klosterunterkunft

Es ist durchaus nicht Bedingung, sein Leben Gott geweiht zu haben, um einige Tage oder auch Wochen in einem Kloster Unterkunft zu erhalten.

Es gehört zur Tradition der verschiedenen Ordensgemeinschaften, Menschen auf eine bestimmte Zeit Schutz und im Kloster Unterkunft zu bieten, wenn sie bei ihnen Zuflucht suchen. Diese Tradition hat sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt, obwohl sich die Gründe, weswegen Menschen einige Zeit im Kloster wohnen möchten, gewandelt haben.

Innere Einkehr, Ruhe und Beschaulichkeit, die Konzentration auf sich selbst, der gewohnte und beruhigende Alltag eines Klosters nach festen Ritualen ist für manchen in der allgemeinen Hektik und dem Stress des Alltagslebens eine Möglichkeit, sich selbst zu finden oder neue Kraft zu schöpfen.

Für Menschen, die sich in einer außergewöhnlichen Lebenssituation befinden oder jene, die einer großen Belastung ausgesetzt sind oder waren, kann eine solche Auszeit durchaus heilende Wirkung zeigen. Seine eigene Mitte wieder zu finden, zu entscheiden, welche Richtung der weitere Lebensweg nehmen soll oder einfach nur alles Belastende hinter sich lassen kann helfen, auch die schwierigsten Situationen zukünftig wieder zu meistern.

Auch in Deutschland bieten immer mehr Klöster eine Klosterunterkunft an.

Für einige Tage ins Kloster gehen: Jedes hat dabei sein spezifisches Wohlfühlprogramm für Körper, Geist und Seele. Einzelpersonen werden genauso gern aufgenommen wie etwa Gruppen oder Familien. Es spielt keine Rolle, welcher Konfession der Gast angehört, wie alt er ist oder welchen Beruf er ausübt.

Wohnmöglichkeiten bei einer Unterkunft im Kloster werden entweder direkt in der klösterlichen Klausur oder in Gästehäusern zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme an gemeinsamen Gebeten wird dem Gast angeboten. Er muss von dieser Möglichkeit jedoch nicht unbedingt Gebrauch machen.

In manchen Klöstern wird dem Gast unterstützend für die Anpassung an die neue und ungewohnte Lebenssituation eine individuelle Begleitung zur Seite gestellt. Es wird der Umgang mit der Natur gelehrt und es können alte Techniken wie zum Beispiel das Töpfern erlernt werden.

Vielerorts werden Begehungen der Klöster und auch Begegnungen mit den Klosterbewohnern angestrebt. Gespräche über verschiedene Themen, eine andere Sichtweise auf die Dinge, Anregungen für das eigene Denken und Handeln sind nicht selten die Auswirkungen solcher Zusammentreffen. Begleitende Kurse wie Tanz- oder Musikmeditation, Massagen, Yoga oder Wirbelsäulengymnastik gehören in vielen Klöstern zum Standardprogramm. Auch Fasten unter Anleitung ist möglich.

Wohnen im Kloster

Jeder, der sich für eine Klosterunterkunft – für einige Tage im Kloster leben – entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, was ihn erwartet. Die Ordensbrüder und Ordensschwestern nehmen die Gastfreundschaft getreu ihrem Glauben und der christlichen Botschaft sehr ernst. Für sie ist es ein heiliges Gebot. Daher möge es auch für den Gast ein Bedürfnis sein, sich dem Rhythmus und den Traditionen des klösterlichen Lebens soweit wie möglich anzupassen und die Regeln zu akzeptieren, die sich die Bewohner auferlegt haben.

Die Preisgestaltung ist von Kloster zu Kloster unterschiedlich. Während einige über Festpreise verfügen, überlassen es andere dem Gast, sich durch eine Spende erkenntlich zu zeigen.